Kapelle

Kapelle St. Maria Immaculata

Ebbinghausen gehört zur katholischen Pfarrei St. Kilian Lichtenau. Die Pfarreien der Stadt Lichtenau haben sich 2010 zum Pastoralverbund Lichtenau zusammengeschlossen, der später in den pastoralen Raum Wünnenberg-Lichtenau übergegangen ist.
Vor der Corona-Pandemie wurde einmal im Monat werktags abends eine heilige Messe in unserer Kapelle gefeiert. Außerdem fanden verschiedene Andachten und Angebote in der Seniorenresidenz und im Pflegeheim Haus Sprute statt.
Seit Beginn der Corona-Pandemie beschränkt sich das Angebot in der Ebbinghäuser Kapelle auf kontaktlose Aktionen und die Möglichkeit zum individuellen Gebet. Die Kapelle ist in der Regel sonn und feiertags sowie in der gesamten Advents-, Weihnachts- und Osterzeit geöffnet.
Aktuelle Informationen zu den Angeboten der Pfarrgemeinde finden sich in den Pfarrnachrichten. Diese liegen in einem Kasten an der Wanderinformationstafel vor der Kirche aus und sind auch auf der Homepage der Pfarrgemeinde zu finden.

Zur Geschichte der Kapelle:
Bereits im Mittelalter gehörte Ebbinghausen zur Pfarrei St Kilian in Kerkthorp und später in Lichtenau. Über Jahrhunderte pilgerten die Bewohner des Dorfes den weiten und beschwerlichen Weg zur Pfarrkirche nach Lichtenau, um dort die Gottesdienste zu feiern. So entstand im Laufe der Zeit der Wunsch eine eigene Kapelle im Dorf zu errichten. Konkret wurde dieses Vorhaben in den 1860er Jahren, als die Gemeindevertretung mit ihrem Anliegen an die kirchlichen und weltlichen Behörden herantrat. Die offiziellen Stellen versuchten den Bau zunächst abzuwenden. Ein Priester könne für Messen in der Kapelle nicht in Aussicht gestellt werden und die Gemeinde sei nicht in die Lage die Baukosten zu tragen. Insbesondere durch Unterstützung des Lichtenauer Kaplans und späteren Pfarrers Franz Köhnhorn konnten die offiziellen Stellen dann aber doch überzeugt werden und der Bau schritt gut voran. Im November 1871 wurde die Kapelle vom Lichtenauer Pfarrer Friedrich Peine unter der Assistenz der Geistlichen der umliegenden Gemeinden benedifiziert und ihrer Bestimmung übergeben. Einige Jahre später konnten die Patres des Franziskanerklosters Paderborn für die sonntäglichen Gottesdienst verpflichtet werden. Diese Tradition hatte rund 100 Jahre Bestand und endete Anfang der 1990er Jahre mit dem altersbedingten Ausscheiden von Pater Gerhard. Bis zu dieser Zeit betreuten die Franziskaner die Filialgemeinde Ebbinghausen zusammen mit den Lichtenauer Pfarrgeistlichen. Bis zur Neuorganisation des Pastoralverbundes Lichtenau im Jahr 2010 fand in Ebbinghausen weiterhin regelmäßig ein Sonntagsgottesdienst statt. In der Zeit danach wurde jeweils einmal im Monat abends ein Werktagsgottesdienst angeboten, der von den Dorfbewohnern und insbesondere auch von den Bewohnern der örtlichen Pflegeeinrichtungen gerne mitgefeiert wurde. Der vorerst letzte reguläre Gottesdienst in der Ebbinghäuser Kapelle fand am 10.03.2020 mit Pastor Stratmann statt. Aufgrund der Corona-Situation hat es zwar seit dieser Zeit leider keinen Gottesdienst mehr in der Kapelle gegeben, gleichwohl haben die Ebbinghäuserinnen und Ebbinghäuser ihrem Gotteshaus die Treue gehalten. So war es zu Beginn der Pandemie-Situation das allabendliche Läuten, das in Ebbinghausen wie zu alter Zeit nur mit Muskelkraft funktioniert. Es folgten verschiedene Aktionen passend zu den Festen des Jahreskreises: Gebetszettel zu Ostern und für persönliche Maiandachten, Malvorlagen für die kleinen Kapellenbesucher, Bastelsets für alle Kreativen, Gottesdienste in der Tüte, ein gemeinsames Advents- und Weihnachtsbuch, ein gemeinsam geschmückter Osterstrauch, Anregungen für individuelle Gebete und diverse weitere Aktivitäten. Die Kapelle ist damit auch heute weiterhin das, was sie in den letzten 150 Jahren immer war: Ort für die Begegnung mit Gott und den Mitmenschen im Mittelpunkt des Dorfes.
Kapelle St. Maria Immaculata

150 Jahre Kapelle St. Maria Immaculata in Ebbinghausen

 

Dieses besondere Jubiläum wurde am 07. November 2021 mit einem Festgottesdienst in der der Gottesmutter Maria geweihten Kapelle gefeiert. Rund 50 Gläubige nahmen unter Berücksichtigung der 3G-Regeln an der heiligen Messe mit Pfarrer Daniel Jardzejewski teil. Dieser wies in seiner Predigt auf die besondere Bedeutung des Gotteshauses als Dorfmittelpunkt hin. Er berichtete von den Veränderungen, die die Kapelle im Laufe der Jahrzehnte erlebt hat – letztendlich seien ihre massiven Mauern aber stets das steinerne Zeugnis des Glaubens der Ebbinghäuserinnen und Ebbinghäuser. Als besonderes Geschenk überbrachte er der Kapellengemeinde im Namen des pastoralen Raumes Wünnenberg-Lichtenau ein Messgewand mit den Symbolen der Gottesmutter Maria, welches er bereits zum Festgottesdienst trug. Der Gottesdienst wurde vom festlichen Harmoniumspiel von Walter Müller musikalisch umrahmt.

 

Anschließend lud die Dorfgemeinschaft zu einem kleinen Empfang in den Dorfgemeinschaftsraum in der alten Schule ein. Ortsvorsteher Thomas Schulze begrüßte die Festgesellschaft und dankte für den tollen Gottesdienst und die gelungenen Vorbereitungen zu diesem Jubiläumsfest. Ferner überbrachte er die Grüße vom Erzbischof, vom Guardian des Franziskanerkloster und vom Stadtheimatpfleger. In seiner Ansprache erinnerte er an die Geschichte der Kapelle und betonte, dass bei diesem Jubiläum „ein Stück Heimat“ gefeiert wird – „ unsere Kapelle in Ebbinghausen“. Danach überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Lichtenau, Martina Wolf-Sedlatschek die Grüße von Rat und Verwaltung und berichtete sehr emotional von ihren Erlebnissen und Erfahrungen mit dem Ebbinghäuser Gotteshaus als Ort der Freude bei Hochzeiten und insbesondere als Ort von Trauer und Abschied bei den Seelenämtern für lieb gewonnene Dorfbewohner.

 

Bei Kaffee und Kuchen verbrachten die Festgäste einige frohe Stunden und erzählten von ihren ganz persönlichen Erinnerungsmomenten im Zusammenhang mit der Ebbinghäsuer Kapelle. Bereits vor einigen Jahren begannen Ortsheimatpfleger Karl-Josef Hüster und Ortsvorsteher Thomas Schulze mit den Planungen für das Kapellenjubiläum. Sie recherchierten in den Archiven von Pfarrgemeinde und Generalvikariat und ermittelten das genaue Weihedatum, dass bis dahin in Vergessenheit geraten war. In Anbetracht der Corona-Situation war absehbar, dass das Jubiläum nicht wie ursprünglich geplant mit einem großen Fest gefeiert werden kann. Dennoch sind die Ebbinghäuser sehr dankbar, dass nun nach über eineinhalb Jahren wieder ein Gottesdienst in der Kapelle gefeiert und das Jubiläum in einem festlichen Rahmen begangen werden konnte.

 

Die Geschichte der Ebbinghäuser Kapelle ist in einer 212-seitigen Festschrift aufgearbeitet worden. Herausgeber dieser Festschrift sind der leider im Juni verstorbene langjährige Ortsheimatpfleger Karl-Josef Hüster und Ortsvorsteher Thomas Schulze. Exemplare der Festschrift können bei Thomas Schulze zum Unkostenbeitrag von 13,00 EUR erworben werden (Kontakt per Mail: ). 

Predigt
Wandlung
Festansprachen im Dorfgemeinschaftsraum